COT-Report: Spekulanten mit Netto Short-Positionen im EUR-USD

Der "Commitments of Traders Report" (auch: CoT-Report) wird regelmäßig von der sogenannten Commodity Futures Trading Commission (CFTC) veröffentlicht. Laut CFTC wird dieser seit dem 30. Juni 1962 erstellt, seit 6. Oktober 1992 erscheint der CoT-Report in der heute bekannten Form wöchentlich jeden Freitag um 15.30 Uhr (Eastern Time) bzw. 21:30 Uhr (MEZ) auf der Website der CFTC.

Die Highlights des letzten Reports (Stand: 3. Mai 2022):

• Trader waren gegenüber dem US-Dollar netto mit 18,3 Mrd. $ im Plus, das sind 5,9 Mrd. $ mehr als in der Vorwoche.
• Das Netto-Short-Engagement bei Futures auf das britische Pfund war so stark rückläufig wie seit September 2019 nicht mehr.
• Trader waren in der zweiten Woche netto short bei Kupfer-Futures und auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2020.
• Das Netto-Long-Engagement bei Gold ging die vierte Woche in Folge zurück und liegt nun auf dem niedrigsten Stand seit drei Monaten.

Hinweis

Handeln mit COT-Daten ist nur möglich mit Futures.

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Euro-Futures:

Wenn man bedenkt, dass sich der Euro seit seinem Höchststand im Januar 2021 in einem starken Abwärtstrend befindet, haben Trader einen überraschend großen Teil dieser Zeit mit Netto-Long-Positionen verbracht. In der vergangenen Woche kehrten sie zum ersten Mal seit Anfang Januar zu einem Netto-Short-Engagement zurück, und zwar nur um -6378 Kontrakte. Eine Beobachtung, die diese Besonderheit erklären könnte, ist die Tatsache, dass es sich um eine gut abgesicherte Währung zu handeln scheint, mit etwa 200.000 Kontrakten auf der Long-Seite und 200.000 Kontrakten auf der Short-Seite in den letzten Monaten. Wenn wir also erwarten, dass das Netto-Short-Engagement in nennenswertem Umfang zunehmen wird, müssen wir sehen, dass große Spekulanten ihre Absicherung reduzieren, indem sie diese Brutto-Longpositionen auflösen. Ein überzeugender Ausbruch der 10-jährigen US-Rendite über den Höchststand von 2018 könnte der Auslöser sein.

GBP-Futures:

Die BOE (Bank of England) hob letzte Woche die Zinssätze um 25 Basispunkte an, dennoch fiel das Pfund weiter, da sie ihre Besorgnis über ein schwächeres Wachstum in den nächsten 18 Monaten bei gleichzeitig hoher Inflation zum Ausdruck brachte. Da die Sitzung jedoch nach der Erstellung dieses Berichts stattfand, unterschätzt das aktuelle Diagramm möglicherweise, wie rückläufig die Trader gegenüber der Währung sind. Am Dienstag waren die Trader bei den GBP-Futures so pessimistisch wie seit September 2019 nicht mehr. Und obwohl man argumentieren könnte, dass die Positionierung überzogen sein könnte, deuten die Fundamentaldaten darauf hin, dass es für das Pfund weiter abwärts gehen könnte.

Kupfer-Futures:

Die ausgedehnten (und strengen) Lockdowns in China belasten die Rohstoffe stark. Trader waren in der zweiten Woche in Folge netto short bei Kupfer-Futures und damit so negativ wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die Preise sind jedoch weiterhin hoch. Und da es keine unmittelbaren Anzeichen dafür gibt, dass China von seiner Nullzins-Politik abrückt, besteht das Potenzial für weiteren Verkaufsdruck bei wichtigen Rohstoffen wie Kupfer. Zu beachten ist auch, dass die Brutto-Short-Positionen zunehmen, während die Brutto-Long-Positionen sinken, was die beste Voraussetzung für das Entstehen eines starken Trends ist.

Mehr über den COT-Report

Der CoT-Report kann nun entscheidende Einblicke in die Positionen der verschiedenen Marktteilnehmer geben. Da die Summe der Positionen jedoch stets Null ergeben muss, steht die Frage im Raum, welche der drei Teilnehmer genauer berücksichtigt werden sollte.

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