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Carsten Umland – Das große Buch des DAX-Tradings

Das Große Buch des DAX-Tradings

Carsten Umland verrät alle relevanten Strategien für einen erfolgreichen DAX-Handel. Wir haben die Sondergenehmigung erhalten, einen umfangreichen Auszug aus diesem Buch zu veröffentlichen. Wir tauchen sofort in das erste Kapitel ein.

Der Herausgeber des Buches schreibt: Tatsächlich ist der Handel an der Börse, hier der DAX, eines der risikoärmsten Instrumente. Mit der richtigen Herangehensweise lernen Sie, den DAX zu bändigen. Börsenhandel hat viel mit Mathematik und Wahrscheinlichkeiten zu tun. Gerade deshalb ist es notwendig, Risikomanagement verständlich zu erklären.


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Das grosse Buch des DAX-Tradings

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1. Einleitung

Als ich diese aber aus Neugier auf den EUREX-Handel angewendet habe, war ich überrascht, wie gut sie auch im DAX umsetzbar sind. Die Parallelen zum Dow Jones – insbesondere der Handel aus der Korrektur – waren verblüffend.

Wenn es Ihnen jetzt ähnlich wie mir geht, dann erweitern Sie mit dem Handel des DAX durchaus Ihren Handelshorizont – und das kann ja nie schaden. ;-)

Gerade in Europa ist es interessant, den DAX zu handeln. Die angenehmen Handelszeiten machen Gedanken über Zeitverschiebungen überflüssig. Je nachdem, wie viel Zeit Sie investieren können, ist es möglich, den DAX sowohl kurzfristig am Tag zu handeln als auch für Ihre Absicherung des Aktienportfolios zu nutzen.

Der Einsatzzweck ist also nicht nur auf das reine Trading am Markt zu sehen. Vielmehr ergeben sich durch Absicherungsgeschäfte, die Sie in diesem Buch kennenlernen werden, interessante neue Bereiche.

Für die Trader unter Ihnen, die sich nur Sekunden im Markt engagieren, bietet gerade der Handel aus dem Orderbuch spannende Möglichkeiten. Seien Sie gefasst auf das Kapitel! Es stellt Ihr bisheriges Verständnis für den Handel aus dem Orderbuch buchstäblich auf den Kopf. Wenn Sie einmal verstanden haben, wie Aufträge im Börsenhandel aufgearbeitet werden, erreichen Sie ein völlig neues Gespür auf den Handel. Schritt für Schritt lesen Sie in diesem Buch, wie Sie die Preisleiter im Orderbuch für Ihren Vorteil im Markt nutzen, um daraus eine kurzfristige Scalping-Strategie zu entwickeln.



Was wäre Börsenhandel ohne passende Software? Die Software ist Ihr Werkzeug für den Handel des Dax. Wie ein guter Handwerker brauchen Sie für die unterschiedlichen Strategien passende Werkzeuge.

Sie lernen die verschiedenen Anwendungsgebiete sowie die Stärken und Schwächen kennen. Jede Software für den Börsenhandel hat vermutlich eine Daseinsberechtigung, aber die Frage ist doch, ob die Software Ihren Handelsstil unterstützt.

Es ist sicher noch niemand Börsenmillionär geworden, weil er eine bestimmte Software benutzt hat. Dennoch gibt es Ausschlusskriterien für bestimmte Anwendungsgebiete. In diesem Buch erfahren Sie, worauf Sie achten sollten.

Was wäre ein Börsenbuch ohne Risikomanagement? In der öffentlichen Wahrnehmung wird der Börsenhandel teilweise mit Glückspiel gleichgesetzt. Tatsächlich ist der Handel an der Börse, hier der DAX, eines der risikoärmsten Instrumente. Mit der richtigen Herangehensweise lernen Sie, den DAX zu bändigen. Börsenhandel hat viel mit Mathematik und Wahrscheinlichkeiten zu tun. Gerade deshalb ist es notwendig, Risikomanagement verständlich zu erklären. Böse Zungen behaupten, dass Sie mit dem richtigen Risikomanagement jegliche Handelsstrategie erfolgreich umsetzen können. Soweit würde ich nicht gehen. Aber mit einem guten Mix aus Marktverständnis, Handelsstrategie und Risikomanagement können Sie erfolgreich den DAX handeln.

Genau darum geht es in diesem Buch: Der gute Mix des DAX-Tradings – die erfolgreichsten Handelsstrategien, die wichtigsten Produkte und alles über Risiko- und Money-Management.

In diesem Sinne: Viel Erfolg!

2. Was ist der DAX?

2.1 Was verbirgt sich hinter dem Begriff DAX?

Der DAX – der Deutsche Aktienindex ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG mit Sitz in Frankfurt. Die Deutsche Börse AG beziehungsweise die Konzerngesellschaft der Gruppe Deutsche Börse hält unter anderem auch noch weitere Markenrechte wie L-DAX®; L-MDAX®; L-SDAX®; L-TecDAX.

Der DAX wird auch als Leitindex in Deutschland bezeichnet. Seit dem 1. Juli 1988 wird dieser aus den 30 größten und liquidesten Unternehmen berechnet und repräsentiert damit rund 80 Prozent der Marktkapitalisierung börsennotierter Aktiengesellschaften in Deutschland.1

Der DAX ist die Fortsetzung des Index der Börsen-Zeitung. Zusammen mit dem Hardy-Index, des einstmaligen Frankfurter Bankhauses Hardy & Co. GmbH, wurde der Begriff »MellaZeitreihe« geprägt. Die »Mella-Zeitreihe« geht auf den damaligen Redakteur der Börsen-Zeitung Frank Mella zurück. Doch der Reihe nach. Am 28. September 1959 startete das Frankfurter Bankhaus Hardy & Co. GmbH seinen eigenen Index. Dieser wurde mehrmals am Tag aktualisiert. Die Geburtsstunde des Laufindex. Am 1. April 1981 berechnete Frank Mella erstmals für die Börsen-Zeitung einen Börsenindex.

In der Börsenberichtserstattung ist üblich, auf einen möglichst lokalen Index Bezug zu nehmen. Dabei werden die Leser über die aktuelle Entwicklung informiert und können im Verlauf der Zeit auch historische Kursstände besser nachvollziehen. Auch heute noch werden verschiedene, eigene Indizes abgebildet. So etwa hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) den FAZ-Index.

Am 10. März 1987 legte Herr Mella seinem damaligen Arbeitgeber ein 30-seitiges Diskussionspapier vor. Der Titel »Ein Aktienindex für den Finanzplatz Deutschland« sollte wegweisend sein. Man kann zu Recht behaupten, Frank Mella ist Mitbegründer des DAX.

Mit Beginn des Hardy-Index am 28. September 1959 bis zum 30. Dezember 1987 und damit Ende des Index der Börsen-Zeitung hat der interessierte Betrachter einen epochalen Überblick auf die Frühgeschichte des DAX. Aus dem damaligen Konzept sind zwei Komponenten, die Anzahl der Indextitel und die Wiederanlage der Dividendenausschüttung (heute Performance-Index) geblieben.



Man bezeichnet den DAX auch als einen Laufindex. Der Begriff fußt auf dem Berechnungsintervall, in der Vergangenheit lag dieser bei 30 Minuten. Das heißt, die Kurse des Index wurden alle 30 Minuten aktualisiert. Heutzutage undenkbar. Hier liegen wir eher im Millisekundenbereich.

Am 30. Dezember 1987 wurde der DAX mit einem Basiswert von 1.000 Punkten registriert, und mit seiner Einführung am 1. Juli 1988 erreichte der Tageschlusskurs ein Niveau von 1.163,52 Punkten. Als Ritterschlag an der Deutschen Börse zählt die Aufnahme eines Unternehmens in den DAX.

2.2 Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit ein Unternehmen in den Dax aufgenommen wird?

Um im DAX gelistet zu werden, bestehen eine Reihe von Voraussetzungen. Zunächst einmal muss die Aktie im Prime Standard gelistet sein. Der Prime Standard ist ein Teilbereich des regulierten Marktes und unterliegt einer sehr hohen Transparenzpflicht. Dazu gehören beispielsweise die Veröffentlichung der Quartalszahlen des Unternehmens, Ad-hoc-Mitteilungen und Analystenkonferenzen.

Der Prime Standard wurde zum 1. Januar 2003 eingerichtet. Ziel war es, ein Börsensegment zu schaffen, das sich an internationale Investoren richtet und Unternehmensmeldungen in englischer Sprache veröffentlicht.

Mit den Zulassungsvoraussetzungen müssen unter anderem nachfolgende Transparenzkriterien erfüllt werden:

  • Die Finanzberichte müssen in deutscher und englischer Sprache erscheinen und elektronisch an die Frankfurter Börse übermittelt werden.
  • Pro Jahr ist eine Analystenkonferenz erforderlich.
  • Sämtliche Ad-hoc-Meldungen sind zusätzlich in Englisch zu veröffentlichen.
  • Jeweils zum ersten und dritten Quartal sind Zwischenberichterstattungen zweisprachig bekanntzugeben.
  • Zusätzlich zu der Veröffentlichung des Unternehmenskalenders ist die Anwendung des internationalen Rechnungslegungsstandards erforderlich.

Weitere wesentliche Aufnahmekriterien für den DAX sind die folgenden zwei Punkte:

  • Orderbuchumsatz an der Xetra Börse und dem Frankfurter Parketthandel
  • Free-Float Marktkapitalisierung zu einem Stichtag (letzter Handelstag im Monat) 

Hierzu werden automatisiert Ranglisten erstellt, um die Überprüfung zu erleichtern. Die nachfolgenden Bestandteile müssen erfüllt sein:

  •  Listung im Transparenzstandard Prime Standard
  • Streubesitzanteil von mindestens 10 Prozent
  • Juristischer Sitz oder das operative Hauptquartier in Deutschland
  • Durchgängiger Handel auf Xetra
  • mindestens 30 Handelstage seit Erstnotiz

Zusammenfassend sind für die Aufnahme in den DAX Unternehmen qualifiziert, die ihren juristischen oder operativen Sitz in Deutschland haben und im Prime Standard notiert sind.

Die Anpassung des Index erfolgt über Fast-Entry und Fast-Exit Regeln. Hierdurch können Unternehmen, die zweifelsfrei die Kriterien zur Aufnahme in den DAX erfüllen, vierteljährig in den Index aufgenommen werden.



Gleiches gilt auch für den Fast-Exit. Aktiengesellschaften, die offensichtlich die Index-Kriterien nicht mehr erfüllen, werden aus dem Index herausgenommen. Mit dieser Regelung trägt man der Veränderung der deutschen Unternehmenslandschaft Rechnung. Jedes Jahr im September findet zusätzlich die standardisierte Überprüfung der DAX-Aufstellung statt.

2.2.1 Wie wird der Index erstellt und nach Étienne Laspeyres berechnet

Kennen Sie Étienne Laspeyres? Er war ein deutscher Ökonom und Statistiker mit französischen Wurzeln, der im Jahre 1871 die Grundlage für die Berechnung des Preis-Index legte. Auf Laspeyres’ Formel basiert die Berechnung des Preisindex, den wir heute kennen. Dabei werden die Aktien innerhalb eines Index unterschiedlich gewichtet. Für den DAX besagt das, dass die 30 DAX-Unternehmen nicht alle gleichermaßen die Kurve des Leitindex beeinflussen.

Der Ansatz von Laspeyres gewichtet den Inhalt eines Warenkorbes und vergleicht diesen mit einem festgelegten Zeitraum. Durch den Vergleich des Basiszeitraumes mit dem aktuellen Zeitraum entsteht eine Zeitreihe, in der Preisveränderungen des Warenkorbes ersichtlich werden. Laspeyres wählte damals den Index-Wert 100. Der DAX startet dagegen bei 1.000 Punkten und kann so Preisveränderungen so erheblich feiner darstellen.

Die Berechnung nach Laspeyres stellt eine schnelle und statistisch valide Möglichkeit dar, Warenkörbe aller Art miteinander zu vergleichen. Der größte Vorteil ist auch gleichzeitig ein Nachteil in der Berechnung. Da die Berechnung auf einem festgelegten, nicht veränderbaren Warenkorb beruht, sind einerseits immer verlässliche Vergleiche über die unterschiedlichsten Zeitreihen möglich. Andererseits veraltet die Berechnung im heutigen Unternehmensumfeld relativ schnell, gerade im DAX, wo durch die Fast-Entry und Fast-Exit Regeln Unternehmen im Quartals-Rhythmus in den Index aufgenommen werden können.

Die Grundlage für die Berechnung der Laspeyres-Formel für den DAX ist vereinfacht ausgedrückt:

Die Ermittlung der Summe der Wertpapierkurse (SW1) in einer Berichtsperiode im Index multipliziert mit dem Faktor zur Gewichtung (G1).

Um eine Vergleichbarkeit im rückwärtig betrachteten Zeitraum zu bekommen, wird das Ergebnis der Berichtsperiode mit der vorangegangen Berichtsperiode ins Verhältnis gesetzt. Der Laspeyres-Index gibt also die Wertentwicklung eines Aktienportfolios gegenüber einer Basisperiode wieder.

Wie wird der Dax berechnet?

Auf Grundlage der Laspeyres’schen Berechnung wurde eine Formel entwickelt, die nun auf das Portfolio der Wertpapiere im DAX angewandt wird. Der Streubesitz der Aktien eines Unternehmens multipliziert mit dem Aktienkurs ergibt das Gewicht im Index. Berücksichtigt wird nur der Wert der im Moment frei handelbaren Aktien, im Gegensatz zum Gesamtwert des Unternehmens.

Hierzu gibt es eine Besonderheit: Die Gewichtung der Unternehmen im DAX ist bei circa 10 Prozent gedeckelt. Dadurch wird eine starke Übergewichtung einzelner Unternehmen vermieden und eine ausgeglichene Verteilung erreicht.

Da aber nicht alle im Index enthaltenen Unternehmen gleich gewichtet sind, ist es möglich, dass zum Beispiel die weniger stark gewichtete Aktie der Deutschen Bank steigt und sich das weniger auf die absolute Kursveränderung des DAX auswirkt, als wenn die stärker gewichtete Aktie von SAP steigen würde.



2.2.2 Grundlagen zur DAX-Gewichtung

Im ersten Schritt wird die Marktkapitalisierung berechnet, hierzu wird der Aktienkurs des Unternehmens multipliziert mit der Anzahl der ausgegebenen Aktien. Im Beispiel der BMW-Aktie wird die Marktkapitalisierung folgendermaßen berechnet:

Anzahl ausgegebener Aktien × Kurs der Aktie = Marktkapitalisierung

602.000.000 × 73,22 Euro = 44.078.440.000 €

Im zweiten Schritt wird die Gewichtung berechnet. Dazu benötigt man zunächst die gesamte Marktkapitalisierung des DAX, also die Summe aller Marktkapitalisierungen der DAX-Unternehmen. Das Ergebnis wird in Prozent ausgedrückt.

Bleiben wir beim Beispiel BMW:

(Marktkapitalisierung BMW / Marktkapitalisierung des DAX)

44.078.440.000 € / 1.202.633.582.214 € = 3,67 %

Die folgende Tabelle (Stand 19.11.2020)

DAX-Unternehmen

DAX-Unternehmen

Die Gewichtung der Unternehmen im DAX findet sich in der letzten Spalte. Auffällig ist, dass das Software Unternehmen SAP eine Gewichtung von 10,20 Prozent aufweist, der Autohersteller BMW lediglich 3,67 Prozent. Dies ist auch gleichzeitig das Spiegelbild der Branchen im Index.

Die Aufteilung nach Branchen (Stand 19.11.2020):

Finanzen und Immobilien

  • Deutsche Bank
  •  Deutsche Börse
  • Allianz
  • Münchener Rück
  • Deutsche Wohnen
  •  Vonovia

Maschinenbau, Verkehr, Logistik

  • BMW
  • Continental
  • Deutsche Post
  • Daimler
  • Volkswagen Vz
  • MTU Aero Engines

Handel und Konsum

  • Beiersdorf
  • Adidas

Elektronik, Hard- und Software

  • Deutsche Telekom
  • Infineon
  • SAP
  • Siemens

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