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Acht goldene Regeln

Tipps und Tricks für ein erfolgreiches Trading. Ohne einige Trading-Erfahrung sind diese Regeln vielleicht nicht ganz klar. Nachdem Sie ein bisschen Erfahrung aufgebaut haben, sind sie sicherlich klarer und helfen Ihnen sich schnell weiterzuentwickeln.

1. Sie müssen wissen, dass Sie nichts wissen

Extrem hohe Verluste ergeben sich, wenn der Trader sich in eine Marktrichtung „verliebt“ hat. Er ist sich zu 100 Prozent sicher, dass seine Einschätzung stimmt. Kauft er eine Aktie und sie fällt, wird er bei günstigeren Kursen nachkaufen. Er ist sich ja sicher, dass die Aktie steigen wird und sieht in dem Rückgang eine Kaufgelegenheit zu günstigeren Kursen. Fast alle Börsenindikatoren haben eine Treff erquote um die 50 Prozent, Sie liegen also mal richtig und mal falsch. Es gibt kaum Indikatoren mit einer höheren Treff erquote. Warum sollten Sie mit Ihrer Prognose zu 100 Prozent Recht haben? Der Handel ist wesentlich erfolgreicher, wenn Sie wissen, dass Sie nichts wissen. Treff en Sie lieber eine Annahme. Sie nehmen zum Beispiel an, dass eine Aktie das bisherige Tief bei 40 Euro nicht mehr unterschreiten wird. Diese Annahme liefert Ihnen bereits die Antwort darauf, ab wann Sie falsch liegen. Bei Kursen unter 40 Euro war Ihre Annahme falsch. Da liegt also auch Ihr Stopp. Unter Berücksichtigung des Stoppkurses können Sie dann die Positionsgröße auswählen. Dazu kommen wir später. Weil Sie wissen, dass Sie nichts wissen und dass Ihre Prognose nur eine Annahme ist, werden Sie in dem Fall, wo Sie falsch liegen, aus der Position aussteigen. Es war Ihnen ja vorher klar, dass Sie nur eine Treff erquote von 50 Prozent haben werden. Nur weil Sie sich vergegenwärtigen, dass Ihre Prognose nicht unfehlbar ist, werden Sie zwar nicht zum Millionär, aber Sie vermeiden viele große Verluste. Wenn Sie sich an folgende Tipps halten, werden Sie trotz einer Treff erquote um 50 Prozent Geld verdienen.

2. Mit einfachen Regeln zum Erfolg

Es ist unglaublich, welche komplizierten Methoden von einigen Tradern angewendet werden. Einige Trader verwenden fünf und mehr Indikatoren, um ein Einstiegssignal zu erzeugen. Sie vergessen dabei, dass die meisten Indikatoren nur eine Trefferquote von 50 Prozent haben. Nur weil mehrere Indikatoren kombiniert werden, wird es nicht besser. Einige von Ihnen werden jetzt sagen „Nein, ich kenne Indikatoren mit einer höheren Treff erquote“. Glauben Sie das bitte nicht. Stellen Sie sich vor, dass Sie eine Münze werfen. Wenn Sie das unendlich weiterführen, wird sich für Zahl und Kopf ein ausgeglichenes Verhältnis von 50/50 einstellen.

Aber...

Es wird Zeiten geben, in denen Zahl über mehrere Monate vorne lag oder umgekehrt. Es kann also sein, dass Sie zehn mal hintereinander Zahl werfen, dann zwei mal Kopf und dann wieder zehn mal Zahl. Dieses könnte Sie dazu verleiten anzunehmen, einen Indikator mit einer hohen Treff erquote zu haben. Langfristig wird sich die Treff erquote aber auf 50 Prozent einpendeln. Damit Sie trotzdem Geld verdienen, müssen Sie in den Phasen mit hoher Treff erquote (andere sagen auch Glückssträhne) mehr gewinnen, als Sie in den Phasen mit geringer Treff erquote verlieren. Kommen wir also zum Risiko.

3. Das Einzige, was Sie bestimmen können, ist das Risiko

Wie eben behauptet, liegt die Treff erquote im Schnitt um die 50 Prozent. Wir haben keinen Einfl uss auf die Treff erquote. Wir können also nicht bestimmen, in welche Richtung sich der Markt oder die Aktie bewegen wird. Das Einzige, was wir bestimmen können, ist das Risiko, das wir eingehen wollen.

Legen Sie also vor dem Kauf fest, wie hoch Ihr Verlust ausfallen darf, wenn Ihr Stoppkurs erreicht wird. In der Praxis haben sich Prozentsätze zwischen einem und drei Prozent bewährt. Diese Werte beziehen sich auf das insgesamt vorhandene Tradingkapital. Nehmen wir an, auf Ihrem Depot befi nden sich 20 000 Euro. Sie haben festgelegt, dass Sie maximal zwei Prozent pro Trade verlieren wollen. Wenn es also schief geht, wollen Sie maximal 400 Euro verlieren. Jetzt müssen Sie nur noch die Stückzahl so wählen, dass dieser Verlust am Stoppkurs nicht überschritten wird.

Kommen wir zu einem konkreten Beispiel. Sie kaufen eine Aktie bei 50 Euro und haben die Annahme getroff en, dass die Aktie nicht mehr unter 40 Euro fallen wird. Ihre Depotsumme beträgt 20 000 Euro, den Stopp setzen Sie bei 40 Euro. Pro Aktie gehen Sie also ein Risiko von zehn Euro ein. Damit Sie im Verlustfall nicht mehr als 400 Euro verlieren, dürfen Sie maximal 40 Aktien kaufen. So können Sie aktiv Ihr Risiko managen. Jetzt müssen Sie nur noch in den Fällen, in denen Sie richtig liegen, mehr verdienen als in den Fällen, in denen Sie falsch lagen. Dazu mehr unter Punkt 6.

4. Berücksichtigen Sie beim Stoppkurs die Volatilität

Berücksichtigen Sie die Volatilität der Aktie oder des Marktes. Stoppkurse werden häufig ohne Berücksichtigung der Volatilität festgelegt. So kommt es, dass bereits kleine Bewegungen in die Gegenrichtung zu einem Verlust führen. Danach setzt die Aktie die Bewegung in die vorher prognostizierte Richtung fort. Lassen Sie sich also nicht durch das normale Marktrauschen aus dem Markt werfen. Mit Volatilität meine ich die durchschnittliche Bandbreite eines Wertes . Die Bandbreite ist die Diff erenz zwischen dem tiefsten und dem höchsten Kurs eines Tages. Es gibt auch einen Indikator, der diesen Wert anzeigt: Den ATR (Average True Range). Nehmen wir an, eine Aktie bewegt sich im Schnitt täglich um zwei Euro. Hier wäre es keine gute Idee, den Stoppkurs innerhalb dieser Bandbreite zu setzen. Bereits ein normaler Tag gegen Ihre prognostizierte Richtung würde Sie aus dem Markt werfen. Ich persönlich verwende die dreifache Bandbreite. In diesem Fall würde ich den Stopp also sechs Euro unter dem Kaufkurs festlegen.

Nun sollte der Stopp aber nicht statisch immer an der gleichen Stelle gesetzt bleiben. Vielmehr brauchen Sie eine Strategie, um den Stopp zu verändern. Schauen wir uns das einmal genauer an.

5. Sie brauchen eine Strategie zum Ausstieg

Fast alle Trader legen einen Stoppkurs fest. Sie wissen also, wann Sie im Verlustfall aus einer Position aussteigen wollen. Die wenigsten legen aber fest, wie sie aus einer profi tablen Position aussteigen. Damit fangen die Probleme nach dem Kauf schon an. Sie haben gekauft und den Stopp festgelegt. Was dann? Sie liegen im Gewinn. Sollen Sie aussteigen, die Position aufstocken oder nur den Stopp nachziehen? Wenn Sie das vorher nicht festlegen, kommt direkt nach dem Kauf Unsicherheit auf.

Ein ganzheitliches Tradingsystem sollte folgende Fragen beantworten.

  1. Wann steige ich ein (Einstiegssignal)?
  2. Mit welcher Positionsgröße steige ich ein?
  3. Wo liegt der Stopp?
  4. Wie steige ich aus einer profitablen Position aus?

Den Einstieg haben wir schon besprochen: Nehmen Sie einen Indikator, der Ihnen gefällt. Fast alle haben eine Trefferquote um 50 Prozent. Die Positionsgröße und den Stopp haben wir ebenfalls behandelt. Kommen wir jetzt zum Ausstieg aus einer profi tablen Position.

6. Gewinne laufen lassen

Damit wir im Gewinnfall einen höheren Betrag verdienen als den Betrag, den wir im Verlustfall verlieren, müssen wir die Gewinne laufen lassen. Ich sehe schon:  Diesen Satz können Sie nicht mehr hören beziehungsweise lesen, denn das schreiben alle. Überall. Aber meist fehlen dort konkrete Beispiele. Wenn Sie die Gewinne laufen lassen, haben Sie von vornherein kein Ausstiegsziel. Sie bleiben also so lange investiert, bis Ihr Stopp greift. Damit Sie aber dann einen Gewinn haben, müssen Sie den ursprünglichen Stopp nachziehen. Ich möchte Ihnen hier eine von vielen möglichen Methoden zeigen, mit der Sie Ihr Ziel umsetzen können. Bleiben wir bei dem oben genannten Beispiel. Sie haben eine Aktie zu 50 Euro gekauft. Die Bandbreite dieser Aktie liegt bei zwei Euro. Den Stopp haben Sie bei 44 Euro festgelegt. Also haben Sie zur Stoppfi ndung die dreifache Bandbreite verwendet. Steigt die Aktie jetzt um eine Bandbreite, also von 50 auf 52 Euro, dann ziehen Sie den Stopp um eine Bandbreite nach. Bei 52 Euro ziehen Sie den Stopp auf 46 Euro nach, bei 54 auf 48 und so weiter. Sie bleiben so lange investiert, bis sich ein Rücksetzer von sechs Euro ergibt. Sie lassen die Gewinne also laufen. Dabei riskieren Sie immer sechs Euro für die Chance auf einen noch höheren Gewinn. Stellen Sie sich vor, die Aktie steigt auf 100 Euro. Ihr Stopp läge dann immer noch bei 94 Euro. Solange sich keine Gegenbewegung um eine dreifache Bandbreite einstellt, bleiben Sie positioniert.

Diese Strategie können Sie noch mit dem von Ihnen verwendeten Indikator kombinieren. Zeigt Ihr Indikator eine baldige Umkehr an, ziehen Sie den Stopp enger nach. Entweder auf eine oder auf zwei Bandbreiten.

Mit dieser Strategie werden Sie in vielen Fällen im Gewinnfall ein Vielfaches von dem verdienen, was Sie im Verlustfall verlieren.

Weiterhin sei erwähnt, dass Sie einen Trend benötigen.  Denn: Ohne Trendbewegung kein Gewinn. Wenn sich die Aktie nicht bewegt, können Sie auch nichts verdienen. Trendlose Phasen sind also keine Gewinnerphasen. Und glauben Sie mir: Es gibt viele trendlose Phasen. Sie brauchen also Ausdauer und Geduld.

7. Jeder Trader braucht seine eigene, zur Persönlichkeit passende Strategie

Jeder Trader muss seine eigene, auf seine Persönlichkeit zugeschnittene Strategie fi nden. Wer eher ungeduldig ist, der sollte keine Strategie anwenden, bei der sich erst nach Monaten Ergebnisse einstellen werden. In diesem Fall werden Sie die Strategie unbewusst verändern und doch schon vorher einsteigen oder nachkaufen. Wie können Sie aber herausfi nden, welche Strategie Ihnen am besten liegt? Die Antwort fi nden Sie unter Tipp 8.

8. Erst Papertrading und dann das eigene Geld

Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, um relativ realitätsnah zu handeln, ohne das eigene Geld zu riskieren. Im Internet existieren mehrere Plattformen, auf denen Sie mit realen Kursen in einem virtuellen Depot handeln können. Ich kann jedem Neuling nur empfehlen, vor der Investition eigener Gelder einige Monate auf einer solchen Plattform zu üben.

Beachten Sie aber, dass beim virtuellen Trading der Bezug zum Geld fehlt. Möglicherweise würden Sie anders handeln, wenn Ihr eigenes Geld auf dem Spiel stünde.

Fazit

Sie werden langfristig keine Trefferquote über 50 Prozent erreichen. Machen Sie in Gewinnphasen höhere Gewinne als die Verluste, die in den Verlustphasen auftreten. Betreiben Sie aktives Risiko-Management und lassen Sie die Gewinne laufen. Suchen Sie nach Ihrer persönlichen Strategie und setzen Sie diese gewinnbringend an der Börse um. Quelle: Traders' Mag.

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