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Schlumberger (SLB) - Dienstleister der Öl- und Gasindustrie

Der Konzern „SLB“ (Schlumberger N.V./Schlumberger Limited) gab im Oktober mit der Marke „SLB“ das neue Firmenbranding bekannt. Mit dem neuen Namen „SLB“ und einem neuen Logo unterstreicht der Konzern seine Vision einer „dekarbonisierten Energiezukunft“.

Graphische Darstellung Gasflamme

Das alles klingt ganz nett, doch das Unternehmen ist aufgrund der Ertragsseite weiterhin deutlich ein Dienstleister für die Öl- und Gasindustrie. Der Konzern „SLB“ untergliedert sich geographisch in vier Weltregionen, nämlich „Kontinentalamerika“, „Atlantischer Ozean“, „Mittlerer Osten & Nordafrika“ und „Asien“. Ferner gibt es die vier Konzernbereiche „Digital & Integration“, „Reservoir Performance“, „Well Construction“ und „Production Systems“.

99.000 Mitarbeiter in 100 Ländern

Die beiden stärksten Segmente sind „Well Construction“ und „Production Systems“, die zum Beispiel im vierten Quartal 2022 für rund 70 Prozent der Umsätze verantwortlich zeichneten. „SLB“ beschäftigt weltweit rund 99.000 Mitarbeiter in über 100 Ländern. Die Umsätze des Konzerns werden zu 21 Prozent in Nordamerika, zu 20 Prozent in Lateinamerika, zu 27 Prozent in Europa, GUS und Afrika und zu 32 Prozent im Mittleren Osten und Asien erzielt.

SLB (weiterhin hier Schlumberger genannt) hat seinen Konzernsitz in Willemstad auf der niederländischen Insel Curaçao und weist zudem operative Hauptzentralen in Houston im US-Bundesstaat Texas, in London, Großbritannien, in Paris, Frankreich und in Den Haag in den Niederlanden auf. Die Aktie des Unternehmens wird vor allem an der New Yorker Wertpapierbörse „New York Stock Exchange“ (NYSE) hochliquide gehandelt, kann aber auch mit ausreichend hohen Volumina via Euronext Paris oder auch via Tradegate gehandelt werden.

Schlumberger - Pandemie in Zahlen ablesbar

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie kann man in den Zahlen von Schlumberger ablesen. Eines sticht aber zusätzlich hervor. Schon das Jahr 2019 war für den Konzern mit einem Umsatz von 32,9 Milliarden US-Dollar, jedoch einem Jahresfehlbetrag von 10,518 Milliarden US-Dollar nach 2,1 Milliarden US-Dollar in 2018 ein Desaster. Im Folgejahr 2020 wurde ein Umsatz von lediglich 23,601 Milliarden US-Dollar erreicht, 2021 waren es nur 22,929 Milliarden US-Dollar und in 2022 konnte der Umsatz wieder anspringen und mit 28,091 Milliarden US-Dollar ausgewiesen werden.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag in 2020 mit 11,298 Milliarden US-Dollar tief im roten Bereich, in 2021 konnten 2,374 Milliarden US-Dollar und in 2022 4,271 Milliarden US-Dollar testiert werden. Der Jahresfehlbetrag von 10,518 Milliarden US-Dollar in 2020 stellte alles in den Schatten, in 2021 konnten 1,881 Milliarden US-Dollar und in 2022 3,441 Milliarden US-Dollar verbucht werden. Das EPS auf vollverwässerter Basis lag in 2020 mit 7,57 US-Dollar tief im roten Bereich, 2021 konnten 1,32 US-Dollar und für 2022 2,39 US-Dollar angegeben werden.

In den letzten drei Geschäftsjahren hat sich die Anzahl der ausstehenden Aktien von rund 1,390 Milliarden Aktien auf rund 1,427 Milliarden Aktien in 2021 und auf 1,437 Milliarden Wertpapiere in 2022 erhöht. In 2020 wurden noch 1,734 Milliarden US-Dollar für Dividenden ausgeschüttet. Diese Summe reduzierte sich in 2021 auf rund 699 Millionen US-Dollar und kletterte in 2022 auf rund 848 Millionen US-Dollar. Die vier Quartalsdividendenbeträge lagen kumuliert bei 0,875 US-Dollar für das Geschäftsjahr 2020, in 2021 sank dieser Betrag auf 0,50 US-Dollar je Anteilsschein und in 2022 stieg die Dividende auf 0,65 US-Dollar an.

Aktuelle Quartalsergebnisse

Am 22. Juli 2023 wurden die aktuellen Quartalsergebnisse für das zweite Quartal des Fiskaljahres 2023 publiziert (bei Schlumberger entspricht das Geschäftsjahr dem Kalenderjahr und man bilanziert jeweils zum 31. Dezember eines jeden Jahres). Der Konsens ging von einem EPS von 0,71 US-Dollar bei einem Umsatz von 8,2 Milliarden US-Dollar aus. Zumindest das EPS fiel mit 0,72 US-Dollar minimal besser aus, beim Umsatz enttäuschte Schlumberger mit 8,1 Milliarden US-Dollar.

Mit den aktuell publizierten Quartalszahlen für das zweite Quartal 2023 liegen auch die Daten für das erste Halbjahr 2023 vor. Im ersten Halbjahr 2023 konnte Schlumberger einen Umsatz in Höhe von 15,835 Milliarden US-Dollar erzielen, der Überschuss wurde mit 1,967 Milliarden US-Dollar angegeben. Das EPS auf vollverwässerter Basis lag bei 1,36 US-Dollar. Zum Ende des ersten Halbjahres 2023 lag die Anzahl der ausstehenden Aktien auf vollverwässerter Basis bei 1,444 Milliarden – demnach eine weitere Steigerung. Umsatz, EBIT, Überschuss und EPS konnten im direkten Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 ordentlich anziehen. Als Quartalsdividende wird 0,25 US-Dollar je Anteilsschein ausgekehrt.

Den Konsensschätzungen der Analysten zufolge könnte Schlumberger im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 33,2 Milliarden US-Dollar erreichen. Das EBIT könnte sich bei rund 5,8 Milliarden US-Dollar einpendeln. Der Gewinn je Aktie könnte bei knapp über 3,00 US-Dollar liegen. Die Dividende dürfte sich insgesamt auf 1,00 US-Dollar kumulieren (es werden ja bereits 0,25 US-Dollar je Quartal ausgeschüttet). Die Nettoverschuldung des Unternehmens könnte in 2023 auf rund 8,4 bis 8,5 Milliarden US-Dollar sinken und darüber hinaus im Folgejahr weiter abgebaut werden.

Analysteneinstufungen – Kurspotenzial noch vorhanden?

Blickt man auf die Analysteneinstufungen seit dem Jahresbeginn 2023, kann man dem Wertpapier von Schlumberger noch Potenzial zuschreiben. Die Analysten von Morgan Stanley wiesen ein Kursziel von 62,00 US-Dollar mit dem Votum „overweight“ auf. Die Experten von Benchmark votierten mit „buy“ und einem Ziel von 65,00 US-Dollar. Die Experten von TD Cowen vergaben das Votum „outperform“ mit dem Ziel von 64,00 US-Dollar. RBC Capital wies das Rating „outperform“ mit dem Ziel von 67,00 US-Dollar und auch Raymond James votierte mit „outperform“ mit einem Kursziel von 65,00 US-Dollar. Die Experten von Susquehanna publizierten ein Kursziel von 68,00 US-Dollar und stuften die Aktie auf „positive“, die Experten von Goldman Sachs vergaben das Votum „buy“ mit dem Ziel von 65,00 US-Dollar, HSBC wies ein „buy“ und ein Ziel von 75,00 US-Dollar aus und die von Barclays publizierten ein „overweight“ mit dem Ziel von 74,00 US-Dollar. Die Analysten der Citigroup vergaben ein Rating „buy“ mit dem Ziel von 67,00 US-Dollar.

Das Durchschnittskursziel der 10 Analysen liegt bei 67,20 US-Dollar. Das Wertpapier mit dem Symbol „SLB“ notierte am 21. Juli 2023 mit einem Schlusskurs von 56,01 US-Dollar –demnach könnte noch Kurspotenzial vorhanden sein.

Schlumberger – die Aktie im Chartcheck

Die vorliegende Analyse der Aktie von Schlumberger mit dem Handelssymbol „SLB“ erfolgt im Tageschartbild und bezieht sich auf den Kurs an der New Yorker Wertpapierbörse „New York Stock Exchange“ – (NYSE) in US-Dollar. Die nächsten Kursziele für die Bullen und Bären könnten unter Zuhilfenahme einer Fibonacci-Analyse näher definiert werden.

Graphical display of Schlumberger chart

Ausgehend vom letzten Hoch des 18. Januar 2023 von 59,45 US-Dollar bis zum jüngsten Zwischentief des 31. Mai 2023 von 42,73 US-Dollar, wären zunächst die Ziele zur Oberseite näher zu beleuchten. Die Widerstände fänden sich demnach bei den Marken von 59,45 US-Dollar (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 63,40 US-Dollar (1.236%), 65,84 US-Dollar (1.382%) und 69,78 US-Dollar (1.618%). Zur Unterseite wären die Marken von 55,60 US-Dollar (0.764%), 53,06 US-Dollar (0.618%), 51,09 US-Dollar (0.50%), 49,12 US-Dollar (0.382%), 46,68 US-Dollar (0.236%) und 42,73 US-Dollar (0.00%) als Unterstützungsbereiche in Betracht zu ziehen.

Dem Chartbild wurden hier die beiden exponentiell gleitenden Durchschnitte (EMAs) hinzugefügt. Die EMA100 wird in blauer Farbe und die EMA200 in roter Farbe dargestellt. Der Oszillator „Relative-Strength-Index“ (RSI) indizierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 67,53 Punkten eine noch neutrale Marktverfassung.

Autor: Dirk Friczewsky


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