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Fisker - Pleite oder doch Erfolg?

Der Konzern Fisker Incorporated bietet Design, Entwicklung und Produktion von hochmodernen vollelektrischen Fahrzeugen an. Gründer Henrik Fisker ist kein Unbekannter in der Automobilbranche. Er war maßgeblich am Design und der Entwicklung der Stilikonen BMW Z8 und den Modellen DB9 und V8 Vantage von Aston Martin beteiligt.

Graphical display of electric vehicle

Fisker zum Beispiel kann bis dato auf rund 65.000 Reservierungen für das Modell „Fisker Ocean“. Würde man hier lediglich die untere Preisspanne von 37.499 US-Dollar pro Fahrzeug ansetzten, so könnte Fisker bereits dadurch einen Umsatz von rund 2,437 Milliarden US-Dollar erreichen. Die Premium-Variante des „Fisker Ocean“ – der „Fisker Ocean Extreme“ soll 68.999 US-Dollar kosten. Letztere Modell-Variante soll der aktuellsten Pressemeldung des Konzerns nach, eine Reichweite von 436 Meilen bzw. 701 km bieten. Dies wäre der beste Reichweitenwert in der Klasse „SUV“. Der Konzern hat seinen Hauptsitz in Manhattan Beach im US-Bundesstaat Kalifornien.

Fisker Inc. - Die Fundamentaldaten

Der US-Konzern Fisker Incorporated publizierte am 27. Februar 2023 die aktuellen Quartalsergebnisse für das vierte Quartal 2022 und das Ergebnis für das Gesamtjahr des Geschäftsjahres 2022. Das Fiskaljahr bzw. Steuerjahr entspricht bei Fisker dem Kalenderjahr – der Konzern bilanziert jeweils zum 31. Dezember eines Jahres. Aus diesem Grund lagen die 2022er-Gesamtzahlen bereits mit den am 27. Februar 2023 parallel veröffentlichten Quartalszahlen für das vierte Quartal 2022 vor. Der offizielle Jahresbericht 2022 (10-k-filing) wurde nur wenig später am 01. März 2023 veröffentlicht.

Fisker erzielte im Geschäftsjahr 2020 keinen einzigen Cent Umsatz. In 2021 betrug der Gesamtumsatz gerade einmal 106.000 US-Dollar und in 2022 wurden 342.000 US-Dollar ausgewiesen. Der Wert in 2022 stellt immerhin mehr als eine Verdreifachung des 2021er-Umsatzes dar. Man muss hinzufügen, dass Fisker erst im vierten Quartal durch die ersten Auslieferungen von Fahrzeugen Umsätze erzielen konnte. Gemäß des Quartalsberichts für das vierte Quartal 2022 entfielen 306.000 US-Dollar Umsatz von den 342.000 US-Dollar Jahresumsatz auf das vierte Quartal 2022.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftsführung sackte seit 2020 mit einem Minus von 130,004 Millionen US-Dollar kontinuierlich ab – das ist in der Phase des Aufbaus auch mangels der Erträge von nicht vorhandenen Produkten logisch. Forschungs- und Entwicklungskosten sind bekanntlich hoch und verschlingen den Großteil der eingeplanten Mittel, in 2020 lagen diese bei 21,052 Millionen (2021 bei 286,856 Millionen US-Dollar und 2022 bei 423,907 Millionen US-Dollar).

Das Ergebnis der Geschäftsführung

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftsführung fiel in 2021 auf ein Minus von 471,326 Millionen US-Dollar und in 2022 auf einen Fehlbetrag von 547,311 Millionen US-Dollar. Im Geschäftsjahr 2020 lag der Jahresverlust bei 130,004 Millionen US-Dollar, in 2021 bei 471,341 Millionen US-Dollar und in 2022 bei 547,496 Millionen US-Dollar. Auf vollverwässerter Basis lag das EPS in 202 bei einem Minus von 0,96 US-Dollar, in 2021 bei einem Verlust von 1,61 US-Dollar und in 2022 mit 1,80 US-Dollar im roten Bereich.

Parallel dazu stieg die Anzahl der ausstehenden Wertpapiere auf vollverwässerter Basis von rund 135,035 Millionen Stücken in 2020 auf rund 292,004 Millionen Stücke in 2021 und auf rund 303,366 Millionen Aktien in 2022. Die liquiden Mittel bei Fisker schmelzen dahin – in 2021 waren es noch 1,202 Milliarden US-Dollar und in 2022 fiel dieser Betrag bereits auf 736,549 Millionen US-Dollar. Spülen nun die Verkäufe der angepeilten Produktion des Modells „Fisker Ocean“ die ersten größeren Erträge in die Kassen, könnten sich die Zahlen bald „angenehmer“ lesen lassen. Den Angaben der Konzernleitung zufolge gab es mit dem Stand des 24. Februar 2023 rund 65.000 Reservierungen für das Modell „Fisker Ocean“ und über 5.600 Reservierungen für das Modell „Fisker Pear“.

Fisker plant eigenen Angaben nach im Geschäftsjahr 2023 bis zu 42.400 Fahrzeuge zu produzieren. Im Geschäftsjahr 2023 könnten demnach beträchtliche Umsätze entstehen. Den Konsensschätzungen der Analysten nach könnte der Umsatz in 2023 bei rund 2,2 Milliarden US-Dollar liegen, in 2024 gar auf rund 4,2 Milliarden US-Dollar klettern.

Das EBIT könnte sich in 2023 bei etwa rund 112 Millionen US-Dollar Fehlbetrag einpendeln, in 2024 könnte man mit rund 22 Millionen US-Dollar erste schwarze Zahlen schreiben (Fisker schätzte jüngst für das Jahr 2023 ein EBITDA in den schwarzen Zahlen). Dennoch ist dies bei einem immer weiter steigenden Wettbewerb im Bereich der Elektroautomobilindustrie kein Selbstläufer. Es könnten noch einige Dinge schief laufen, wie beispielsweise Störungen in der Lieferkette oder beim Service und Vertrieb. Bis es zu einem Gewinn je Aktie kommen kann, könnte es noch dauern.

Die Quartalszahlen für das erste Quartal 2023 könnten am 03. Mai 2023 nach dem US-Börsenschluss bereitstehen. Das EPS könnte mit einem Minus von etwa 0,30/0,31 US-Dollar ausfallen. Der Marktkonsens geht von einem Umsatz von 20,53 Millionen US-Dollar aus.

Analystenschätzungen – vom Potenzial bis zum Abgleiten alles vorhanden

Um sich auch ein Bild von den Einschätzungen der führenden Finanzinstitute und Researchhäuser zu machen, wäre hier auf die Ratings der letzten sechs Monate zu blicken. Die Analysten von RF Lafferty wiesen ein Kursziel von 15,00 US-Dollar aus und rieten zu „buy“, die Experten von Barclays vergaben das Votum „underweight“ mit einem Ziel von 6,00 US-Dollar, Morgan Stanley riet ebenfalls zu „underweight“ mit dem Ziel von 4,00 US-Dollar, Evercore ISI Group zu „outperform“ mit dem Ziel von 8,00 US-Dollar, RBC Capital zu „sector weight“ und wies ein Ziel von 8,00 US-Dollar aus. Die Analysten von Needham rieten zu „buy“ mit dem Ziel von 12,00 US-Dollar und die von Exane BNP Parisbas votierten mit „neutral“ und dem Ziel 10,00 US-Dollar.

Das Durchschnittskursziel der sieben Analysen läge demnach bei 9,00 US-Dollar. Die Aktie schloss am Freitag, den 14. April 2023 an der New Yorker Wertpapierbörse NYSE (New York Stock Exchange) mit einem Kurs von 5,02 US-Dollar. Dies könnte immerhin für mehr als ausreichendes Potenzial zur Oberseite sprechen.

Fisker Incorporated – wie sieht das Wertpapier charttechnisch aus?

Die vorliegende technische Analyse erfolgt im Tageschart - als Referenz wird der Kurs der A-Aktie von Fisker Incorporated (Handelssymbol: FSR) an der New Yorker Wertpapierbörse NYSE (New York Stock Exchange) herangezogen.

Graphical display of Fisker chart

Ausgehend vom übergeordneten Zwischentief des 14. Oktober 2022 von 6,41 US-Dollar bis zum Zwischenhoch des 15. November 2022 von 8,85 US-Dollar, wären die nächsten Ziele zur Ober- und auch Unterseite mittels der Fibonacci-Analyse zu ermitteln. Die Fibonacci-Projektionen könnten dann genutzt werden, um mögliche Widerstände abzuleiten und zwar bei 5,48 US-Dollar (1.382%) und 5,83 US-Dollar (1.236%), sowie bei den Fibonacci-Retracements von 6,41 US-Dollar (1.00%), 6,99 US-Dollar (0.764%), 7,34 US-Dollar (0.618%), 7,63 (0.50%), 7,92 US-Dollar (0.382%), 8,27 US-Dollar (0.236%) und 8.85 US-Dollar (0.00%). Zur Unterseite kämen die Unterstützungen bei den Projektionen von 4,90 US-Dollar (1.618%), 4,55 US-Dollar (1.764%) und 3,97 US-Dollar (2.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden hier die beiden EMAs hinzugefügt. Der Relative-Strength-Index (RSI) notierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 32,41 Punkten noch im technisch neutralen Bereich.

Autor: Dirk Friczewsky


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