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Delivery Hero – Helden gesucht in der Schlacht um Marktanteile

Oktober 2021. Die Online-Unternehmensindustrie folgt ihren eigenen Gesetzen. Eigentlich geht es darum das ein Unternehmen profitabel am Markt agiert und gute Aussichten auf Wachstum bietet.

Bei den Online-Geschäftsmodellen ist das anders. Da wird bei Snapchat, Uber und Co weiter Geld verbrannt mit der Hoffnung irgendwann den Markt zu dominieren und gewaltige Gewinne zu machen, wie wir es schon von Apple oder Google kennen. Die Internetindustrie folgt da ihren eigenen Regeln.

Auch beim Dax Konzern Delivery Hero sieht das nicht anders aus. Es könnte einen schon wundern, warum ein Unternehmen, das nichts anderes macht als über eine App zu betreiben die es dem User erlaubt Essen zu bestellen und dieses umgehend geliefert zu bekommen überhaupt in den Kreis der größten deutschen Konzerne aufsteigt. Auch die klassischen Unternehmenskennzahlen scheinen nicht relevant zu sein.



Erst einmal geht es bei Delivery Hero um Umsatz und Marktanteile. Umsätze werden mittlerweile durch Akquisitionen oder aufwändiges Marketing angentrieben. Das treibt die Kosten und Gewinne sind noch nicht einmal am Horizont zu erkennen. Müssen sie auch gar nicht.

Das Geschäftsmodell wird auch ausgeweitet. Waren es am Anfang nur Fast Food oder Restaurant Essen die geliefert wurden, fokussiert sich Delivery Hero nun auch noch darauf innerhalb von wenigen Minuten Waren des täglichen Bedarfs wie Getränke, Snacks oder Obst und Gemüse zu liefern.

Gerade hat Delivery Hero gemeldet das es EUR 200m in Gorilla investiert hat um einen 8%igen Anteil zu erwerben. Bei Gorilla handelt es sich um ein ebenfalls in Berlin ansässiges Unternehmen was sich zum Ziel gesetzt hat den geneigten Kunden innerhalb von 10 Minuten Waren zu liefern die sie auch im Supermarkt finden können. Angesprochen wird der Spontankäufer dem gerade einfällt das er keine Eier mehr hat oder sonst etwas im Kühlschrank fehlt. Für einer moderate Liefergebühr von derzeit weniger als EUR 2 wird sofort geliefert. Angepeilt werden Durchschnittswerte für die Einkäufe von EUR 30. Derzeit sieht sich Gorilla in der Kritik wegen mangelhafter Arbeitsbedingungen für die Fahrer. Ein bekanntes Muster von ähnlichen Geschäftsmodellen.

Parallel tobt weiter die Werbeschlacht um den Markt für Essenslieferungen. Das bedeutet mehr Umsatz aber schlechtere Margen, wie gerade von Konzernchef Niklas Östberg angekündigt. Das Unternehmen habe auch gar nicht die Absicht Gewinne zu erwirtschaften und sehe sich diesbezüglich auch nicht unter Druck. Man will sich „organisch“ in diese Richtung bewegen. Damit sind auch für 2022 Gewinne vom Tisch. Wie schon seit der Unternehmensgründung von vor 10 Jahren. Die Aktie hat erst einmal mit Abschlägen reagiert.



Es bleibt festzuhalten das im gleichen Zeitraum jedoch die Umsätze stetig und rasant angestiegen sind. Dafür sind auch die Akquisitionen und das neue Geschäftsmodell verantwortlich.

Wird bei den Restaurants die Ware nicht in der Bilanz und Gewinn und Verlustrechnung ausgewiesen, sieht das mit dem Handel eigener Ware anders aus. Das treibt die Umsätze, auch wenn da nicht viel Substanz dahintersteckt. Es ist zu erwarten das gerade mit der Akquisition von Gorilla dieser Bereich sehr stark an Dominanz zunehmen wird.

Bei einem Quartalsumsatz von etwa EUR 1,5 Milliarden entfallen auf den Handel mit eigener Ware mittlerweile schon EUR 236 Millionen.

Für die Aktie war es ein durchwachsenes Jahr. Wir sind mit etwa EUR 130 ins Jahr gestartet, was auch die Hochwassermarke für die Aktie im April, August und September darstellte.

Derzeit notieren wir bei knapp über EUR 110 und es bleibt abzuwarten, ob die Euphorie über den Kauf der Gorilla Anteile oder die Ernüchterung über die fehlenden Profite überwiegen. Auf jeden Fall müssen die Anleger Ausdauer und jede Menge Geduld mitbringen.



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