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DAX und DOW – Börse: Märkte schlucken die Pille

November 2021. Die US-Notenbank beginnt mit dem Entzug des Aufputschmittels Liquidität, doch die abhängigen Aktienmärkte schlucken nur die Beruhigungspille. Fed-Chef Jerome Powell hat erklärt, dass die US-Notenbank ihren Liquiditätsentzug regelmäßig überprüfen wird. Die Märkte lesen daraus ab, dass die Rückführung des Anleihekaufprogramms auch wieder gestoppt oder die Reduktion reduziert werden könnte. Das war der Treibstoff für den prompten Sprung der Aktienkurse.

Wir bewerten die anderen Aussagen des Fed-Präsidenten höher und sehen weiterwachsende Risiken für die Aktienmärkte. Die Reduktion des Kaufvolumens ist höher, als vielfach angenommen. Wir waren mit unserer eigenen Schätzung einer Reduktion um 30 Mrd. Dollar je Quartal schon vielen Experten „zu forsch“. Aber die Fed reduziert die Käufe sogar noch stärker. Jeden Monat will sie die Käufe um 15 Mrd. Dollar abschmelzen, je Quartal also 45 Mrd. Dollar. Den Märkten wird also schneller Liquidität entzogen als bisher gedacht.

 Das bedeutet auch, dass die Fed den Zeitpunkt für den Startschuss von Zinserhöhungen auf Sommer 2022 vorzieht. Voraussichtlich wird die Marktentwicklung die Fed zwingen, früher zu agieren und auch stärker als bisher erwartet zu erhöhen. Powell sprach nicht mehr von einer „vorübergehenden Inflation“, sondern nur noch von „vorübergehenden Inflationstreibern“ (Lieferketten usw.), wobei „nicht klar“ sei, „wie lange diese Treiber wirken.“ Deutlicher kann ein Fed-Chef nicht sagen, dass er im Nebel stochert und selbst nicht mehr an sein Inflations-Szenario glaubt.



Die Hartnäckigkeit der hohen Inflationsraten (USA 5,4%) ist schon heute ein Problem für die Fed. Powells Hinweis, dass es aber keinen Inflationsdruck vom Arbeitsmarkt her gebe und dass deswegen „nicht die Zeit für Zinserhöhungen“ sei, haben die Börsen positiv interpretiert. Auch das sehen wir anders: Denn der US-Arbeitsmarkt ist schon heute sehr robust. Zuletzt wurden 517.000 neue Stellen geschaffen. Das US-BIP-Wachstum liegt bei 6%. Die Arbeitslosenquote bei 4,8%. Wenn die US-Konjunktur so anzieht, wie von der Fed erwartet, dann läuft die Notenbank mit Null-Zins in eine Hochkonjunkturphase hinein. Der Inflationsdruck vom Arbeitsmarkt wird kräftig anziehen. Die Fed wird dann gar nicht anders können, als die Leitzinsen im nächsten Jahr kräftig anzuheben.

Die EZB in Europa läuft in die gleiche Inflations-Falle. Auch sie lässt weiter locker. Allerdings ziehen die Notenbanken in Mittel- und Osteuropa ihre Leitzinsen bereits an. Das wird den Euro gegenüber den osteuropäischen Ländern perspektivisch schwächen (mehr dazu regelmäßig in FUCHS-Devisen).

FAZIT:

Die Fed hat den Exit begonnen und wird ihn zügig durchziehen. Die Beruhigungspille (Flexibilität) wird bald ihren süßen Geschmack verlieren und als Placebo erkennbar. Dann wird der Markt das Zinserhöhungspotenzial sehen und erschrecken. Gold und Silber bleiben interessant – und Aktien, die mit Inflation weniger Schwierigkeiten haben (z. B. Banken, Telekom- und Versorger-Titel). Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.



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