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Börse: Zinspausen-Rhetorik

Die Anleger versuchen, aus der Zinspausen-Rhetorik der Notenbanken schlau zu werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute den Leitzins ein weiteres Mal angehoben. Sie erhöhte den Zinssatz um 25 Basispunkte auf 4,50%. Zugleich ließen die Geldhüter durchblicken, dass dies vorerst der letzte Zinsschritt gewesen sein dürfte. In den USA wird die Notenbank am nächsten Mittwoch die Zinspause einleiten – mit ähnlichen Argumenten wie die EZB.

Die EZB setzt zu Beginn der Zinspause auf das Prinzip Hoffnung. Sie verweist auf die sich abkühlende Konjunktur, die ihr Luft gebe, mit weiteren Zinserhöhungen abzuwarten. Wir meinen weiterhin, dass die EZB damit der Inflation weitere Luft lässt, sich auf erhöhtem Niveau festzusetzen. Denn die Inflationsrate in Europa bleibt nach wie vor zu hoch (akt. 5,3%). Die beiden Schwergewichte Deutschland (6,5%) und Italien (6,3%) liegen weit über dem angepeilten Ziel.

Es ist richtig beobachtet, dass die bereits getätigten Zinserhöhungen wirken. Insbesondere am Kreditmarkt werden die Auswirkungen sichtbar und streuen ihre Wirkungen in die Konjunktur, z.B. in den Immobilienmarkt, der in Deutschland geradezu einbricht.

Die Inflationsrate wird aber dadurch – wider dem Erwarten der „Geldhüter“ – nicht deutlich fallen. Denn unterliegende Preistreiber bleiben stark. Die Rohstoffpreise bleiben hoch, Energie wird in den nächsten Winter-Monaten wieder teurer werden. Das zeigt sich bereits beim Öl- und Gaspreis. Arbeitskräfte bleiben strukturell Mangelware, selbst bei einer abkühlenden Konjunktur. Denn viele Unternehmen werden Entlassungen angesichts des Fachkräftemangels und der demographischen Aussichten nur als letztes Mittel in Betracht ziehen. Der Preisdruck bleibt auch hier also eher hoch.

Die Frage ist, was die Börsen aus der Konstellation machen. Wir erwarten nicht, dass die Zinspause die zähe Seitwärtsphase bei Dax und Dow beenden wird. Denn die meisten Anleger bekommen von den Notenbanken geliefert, was sie erwartet haben. Das zeigt auch der Fear&Greed-Index an, der schon länger nahezu reglos im neutralen Bereich verharrt.

Die Schwankungsbreite (Volatilität) dürfte zulegen. Denn die „Geldhüter“ können die Märkte nicht mehr so steuern, wie bisher. Die Politik der forward guidance („Zinspolitik mit Ansage“) ist angesichts der Fahrt auf Sicht nicht mehr möglich. Zudem zeigen Blicke in die Beratungsprotokolle der Notenbanker, dass der interne Streit um den richtigen Zinskurs immer schärfer wird. Hinzu kommt das Risiko, dass die Erwartungen baldiger Zinssenkungen enttäuscht werden.

FAZIT:

Die Zinspause wird keinen neuen Börsentrend auslösen. Wir gehen von zunehmender Schwankungs-Intensität aus. Im Rest des Jahres dürfte agiles taktisches Handeln Gewinne bringen. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs Kapital, Fuchs-Kapital.


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