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Salah-Eddine Bouhmidi | Simona Stoytchkova – Die besten Trader Deutschlands

Besten Trader

In diesem Buch wurden die besten Trader Deutschlands interviewt, um einen Einblick in ihre Strategien zu gewinnen. Wir haben die exklusiven Rechte erhalten, einen Auszug aus diesem Buch zu veröffentlichen. In diesem Buchauszug präsentieren wir Ihnen das interessante Interview mit André Tiedje hinsichtlich seiner langjährigen Trading-Erfahrung.


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Andre Tiedle

INTERVIEW

Seit wann tradest du? Und wer oder was hat dich an die Börse gebracht?

Im Jahr 1999 wurde ich durch die allgemeine Börseneuphorie in den Markt gespült. Ich würde meine anfänglichen Tätigkeiten auch nicht als Traden bezeichnen, sondern eher unter den Begriff »Investieren ohne Stopp« einordnen. Erst mit der Einarbeitung in die klassische Charttechnik und etwas später dann mit der Elliott-Wellen-Theorie als Analysemethode kam ich langsam in den Bereich Trading. In Verbindung mit einem darauf angepassten Money-Management konnte man es dann später als Trading bezeichnen.

Wie hast du das Traden gelernt und wie wurdest du zu einem der besten Trader Deutschlands?

Selbstdisziplin, Selbstdisziplin, Selbstdisziplin.

Was macht dein Spezialgebiet aus, was macht es besonders schwierig? 

Von nichts kommt nichts, also ist das Erlernen einer Strategie unumgänglich. Ich habe mich für die Elliott-Wellen entschieden, weil es sich dabei um die sinnvollste und effektivste Methode handelt, wenn man die eingesetzte und unwiederbringliche Lebenszeit mit dem Erfolg gleichsetzt.

Welche Basiswerte handelst du mit welchen Instrumenten?

Im Vordergrund steht der Dax Index/Future und Dow Jones Kassa Index inklusive aller enthaltenen Dax- und Dow-Aktien. Zusätzlich von Interesse sind beispielsweise Nasdaq, S&P, SDAX, MDAX, Euro/US-Dollar, Gold und Aktien aus diesen Bereichen.

Was ist dein Trading-Ansatz?

Börsenerfolg kann nur mit einem disziplinierten Money-Management bestehen. Mein Werkzeug an der Börse ist mein Kapital, welches ich so einsetzen muss, dass nie die Gefahr besteht, alles komplett zu verlieren. Ich muss also das Risiko gering halten, aber im selben Moment die entstehende Chance ausschöpfen. Das hört sich leichter an, als es in Wirklichkeit ist. Wie hoch man generell investiert und in welcher Höhe man einen Cash-Sockel belässt, darf nicht vom Marktumfeld und der jeweiligen Anlegermentalität abhängen, sondern muss eine für sich festgelegte Höhe haben. Ich werde also pro Trade niemals mehr als 1 Prozent Verlustrisiko vom Gesamtkapital riskieren, eher weniger. Mit dieser konsequent minimierten Risikobereitschaft bleibt immer ausreichend Cash-Bestand (ca. 50 bis 70 Prozent) im Depot, selbst wenn noch weitere Trades parallel laufen. Der Kern der Strategie besteht also aus dem Money-Management. Als Analysemethode verwende ich die Elliott-Wellen, die klassische Charttechnik und Handelssignale vom ICE Trading System.

Wie findest du interessante Trading-Opportunities?

Ausgesuchte Werte, wie Indizes, Aktien und Währungen, werden einer intensiven, wellentechnischen Kontrolle unterzogen. Zielorientierte Unterstützung liefern die auf unterschiedlichen Zeitebenen erstellten Elliott-Wellen-Analysen, der ICE-Revelator (automatisierte Handelssignale und Suchfunktionen) und die herkömmliche, klassische Charttechnik. Nachrichten fließen dagegen nicht in die Anlage-Entscheidung ein.

Wie analysierst du den Markt und wie bereitest du deine Trades vor?

Ich verwende ausschließlich die Elliott-Wellen-Theorie und gleiche das Ergebnis wieder mit einem emotionslosen System (Crocomichi/ICE) ab.

Auch viele deiner Trades laufen ja nicht unbedingt so, wie du dir das vorstellst. Liegt der Grund dafür mehrheitlich bei dir selbst oder gibt es andere Gründe? Was machst du dagegen?

Es gibt immer auch Alternativen und man tradet den Favoriten. Hier ist es in der Summe wichtig, häufiger richtig zu liegen oder möglichst schnell zu erkennen, wenn es anders kommt als erwartet.

Was war dein größter Trading-Fehler?

Das Nichtbeachten des Money-Managements, dazu gehören das Verbilligen, die Nicht-Einhaltung von Stopps, der Verzicht auf eine vernünftige Vorbereitung, ungeduldiges Vorgehen und so weiter. Selbst die treffsicherste Analysemethode auf diesem Planeten kann das nicht langfristig und nachhaltig kompensieren. Deshalb sind Selbstbeherrschung und eine unnachgiebige Kontrolle so wichtig. Es gibt nicht zwingend den einen größten Fehler. Es ist vielmehr eine Verkettung vieler Fehler. Beispielsweise wäre das Ausbleiben eines Plans ein erster Fehler, seine Nichteinhaltung gleich der zweite. Beinhaltet der Plan kein Money-Management, dann wäre selbst der Plan fehlerhaft. Man könnte zusammenfassend sagen, dass ein richtiger Plan selbstdiszipliniert umgesetzt werden muss, um Fehler zu vermeiden.

Was machst du, was andere Trader nicht machen?

Da ich nicht weiß, was andere Trader machen, kann ich nicht sagen, was ich anders mache.

Was war das Erste, was du gehandelt hast, und mit wie viel Geld hast du angefangen?

Angefangen habe ich mit Hebel-Instrumenten, vermutlich lag auch da schon der erste Fehler. Es wurde einem vom Broker vordiktiert, wann man verkaufen durfte. Später dann habe ich mit Aktien angefangen, und erfolgreich wurde es erst mit dem Dow-Jones-Future.

Wie sollte das Risiko- und Money-Management für Depots unter 25.000 Euro aufgebaut sein?

Es bleibt dabei: maximal 1 Prozent Verlustrisiko pro Trade zu investieren. Viel wichtiger ist eine erfolgreiche Strategie. Man kann aus 1.000 Euro 1 Million machen, aber mit der falschen Strategie aus 1 Million auch 1.000 Euro.

Positionsgrößenbestimmung, Gewinnrealisierung und Verlustminimierung – was müssen die Leser unbedingt in ihren TradingPlan aufnehmen?

Alle drei Punkte. Genau in dieser Reihenfolge.

Was sind die wichtigsten Punkte, um beim Ziel eines sechsstelligen Depots nicht vom Weg abzukommen?

Wir drehen uns im Kreis, auch hier sind Selbstdisziplin und eine erfolgreiche Strategie unabdingbar. Man sollte sein Ziel nicht aus den Augen verlieren, durchhalten und sich nicht unterkriegen lassen.

Welche Tipps hast du für noch nicht so erfahrene Trader?

Ich müsste jetzt meinen Weg beschreiben und der fing mit der sogenannten »Deppensteuer« an. Wenn man dann seine Fehler kennt und kontinuierlich beseitigt und seine Strategie optimiert, dann findet man automatisch seinen Weg. Heutzutage würde ich eher dazu raten, diese schmerzhafte »Deppensteuer« zu umgehen und einem erfahrenen Trader über die Schulter zu schauen. Wir bieten es seit elf Jahren mit dem US Index Trader an und seit zwei Jahren mit dem Elliott Wellen Dax Trader.

Vom Musterdepot ins Echtgeld – in der Theorie funktioniert es, in der Praxis dann oft nicht. Was kann man dagegen machen? Und was sind deine anderen Börsenpsychologie-Tricks?

Wir haben im US Index Trader und auch im ICE Trader komplett andere Erfahrungen gemacht. Diszipliniertes und emotionsloses Traden ist zwingend erforderlich für den konstanten Erfolg.

Mal ganz im Vertrauen: Welche Online-Seite(n) siehst du dir für dein eigenes Trading regelmäßig an? Wo bekommst du deine Informationen her?

Den US Index Trader, ICE, Elliott Wellen und Gold & Rohstoff Trader Blog. Jeden Tag, jede freie Minute bin ich dort, quasi rund um die Uhr. Mehr brauche ich nicht; der Rest steht im Chart und den habe ich auf Guidants immer parat. Man benötigt keine weiteren Meinungen. Wichtig ist, dass die moderne Zweitmeinung und das Unterbewusstsein harmonieren.

Gibt es Bücher, die dich im Trading weitergebracht haben, beziehungsweise welche Bücher würdest du einem Anfänger / Fortgeschrittenen empfehlen?

Wenn man es selbst nicht kann, dann zeigt man anderen, wie es geht. Das ist der Sinn eines Trading-Buches. Ich kann daher keine Buchempfehlung aussprechen.

Wie sieht dein Trading-Alltag aus, zu welchen Zeiten handelst du in welchen Märkten?

Die Anzahl der Trades ist in den letzten 20 Jahren deutlich zurückgegangen. Es wird ein Zigfaches an Zeit in die Vorbereitung der Trades investiert. Diese TradeVorbereitungen und Analysearbeiten werden dann allen Traderinnen und Tradern aus dem Trading-Service zur Verfügung gestellt. Gemeinsame Trades setzen wir dann in den täglichen Trading-Webinaren um. Der Dow Jones wird jeden Montag, Dienstag und Donnerstag von 19:00 bis 22:00 Uhr getradet. Der Dax jeden Mittwoch von 9:00 bis 11:00 Uhr. Das sind die Intraday-Trades während der Webinare. Positions- und Swing-Trades können jederzeit stattfinden und werden dann im Blog, per Mail und so weiter veröffentlicht. Hier kann man sagen: »Je besser die Analyse, desto höher die Wahrscheinlichkeit, einen erfolgreichen Trade  abzusetzen.« In den täglichen Trading-Webinaren generieren wir im Schnitt drei bis fünf Trades.

Lieber André Tiedje, bitte gib uns einen kurzen Einblick in deine Trading-Schwerpunkte.

Impulsives Dax-Trading mithilfe der Elliott-Wellen-Theorie (Tiedjes Dream [TD])

Mit aktivem Elliott-Wellen-Trading lässt sich überproportional von Kursbewegungen profitieren. Kristallisiert sich aus dem Kursverlauf heraus, dass sich eine starke Impulswelle 3 andeutet, dann kann der Rücksetzer im Zuge einer Welle 2, im Bereich des Traders Dreams, für ein exzellenten Einstieg genutzt werden. Das daraus resultierende Kursziel der Welle 3 und somit der profitable Ausstieg aus dem Trade wird mit Fibonacci-Projektionen ermittelt.

Zuerst erst einmal kurz zum Verständnis: Mithilfe der Elliott-Wellen-Theorie lässt sich das Marktverhalten in zwei Grundmuster einteilen, in Impuls- und Korrekturmuster.

Das Impulsmuster, auch Antriebsmuster genannt, kennzeichnet die bestimmende Kursbewegung. Diese Impulsbewegung ist der Ursprung eines jeden Trends. Eine Impulsbewegung setzt sich grundsätzlich aus fünf Wellen zusammen, die mit Ziffern (arabisch oder römisch) beschriftet werden. An das Ende von Impulswellen wird eine Zahl gesetzt. Drei dieser Wellen, nämlich die Wellen 1, 3 und 5 (siehe Bild 1 und 2) bringen die übergeordnete Grundrichtung der Trendbewegung hervor und werden mit dem Begriff »Bullenmarkt« bezeichnet. Die Wellen 1, 3 und 5 stehen in einem Fibonacci-Verhältnis zueinander, wobei sehr oft die Welle 3 in einem Ausmaß von 1,618 Prozent extendiert. Die Welle 3 ist also in der Regel 1,618 Mal länger als die Welle 1. Die übergeordnete Trendrichtung wird jeweils durch zwei gegenläufige Korrekturbewegungen, nämlich die Wellen 2 und 4 (siehe Bild 1 und 2) dargestellt, sie werden mit dem Begriff »Bärenmarkt« in Verbindung gebracht. Diese beiden Korrekturwellen alternieren, sie weisen also unterschiedliche Korrekturvarianten auf, wobei die Welle 2 niemals ein Triangle sein darf. An das Ende einer Korrekturwelle wird ein Buchstabe gesetzt. Je nachdem, um welche Art von Korrekturmuster es sich handelt, finden unterschiedliche Buchstaben Verwendung. Alle Korrekturbewegungen (Welle 2 und Welle 4 in allen möglichen Graden) setzen sich aus den drei Grundtypen Flat, Zigzag und Triangle zusammen.

Das heißt, auch der Finanzmarkt kann sich nicht dem physikalischen Gesetz entziehen. »Was hoch geht, muss auch wieder runtergehen. Jede Aktion erzeugt eine Reaktion.« Kursbewegungen werden in Trendphasen und Korrekturphasen aufgeteilt. Trendphasen zeigen die Hauptrichtung der Kursentwicklung, während zwischengeschaltete Korrekturphasen sich gegen den vorliegenden Trend bewegen. Impulsmuster treten ebenso in den Unterwellen der Korrekturen auf. Im Zigzag treten Impulswellen in der Welle a und der Welle c auf. In einer Flat Korrektur ist nur die Welle c ein Impuls, die Welle a des Flats ist dreiwellig (kein Impuls).

Aus den beiden vorher beschriebenen Mustern (Impulsmuster und Korrekturmuster) entsteht das Basismuster. Eine fünfteilige Impulsbewegung, gefolgt von einer dreiteiligen Korrekturbewegung, schließt ein komplettes Basismuster (Marktzyklus) ab. Diese Basismuster treten auf Minuten-, Stunden-, Tages-, Wochen-, Monats- bis hin zur Jahres-Ebene ständig und immer wiederkehrend auf. Aus einer psychologisch angetriebenen Marktbewegung resultiert nach dem Grundprinzip der Elliott-Wellen-Technik ein Muster (Fraktal), welches aus acht Elementen besteht. Diese acht Elemente unterteilen sich in eine fünfteilige Impulsbewegung (1-2-3-4-5) und in eine dreiteilige Korrekturbewegung (a-b-c). 

Impulsmuster

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