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DAX und DOW – Börse: Suche im Niemandsland

Dezember 2021. Der Omikron-Crash von voriger Woche ist wieder glattgebügelt. Die Börsen – insbesondere Dow, S&P 500 und Nasdaq – sind praktisch schon wieder fast an ihre alten Hochs herangelaufen. Auch der DAX hat sich von 15.000 Zählern wieder berappelt. Er tut sich nun aber an der Marke von 16.000 Punkten schwer.

Die Frage, ob wir noch eine Jahresendrallye sehen oder sich die Abwärtsbewegung fortsetzt, ist noch nicht beantwortet. Der Markt bleibt fragil. Die Nachricht, dass die US-Ratingagentur Fitch das chinesische Immobilienkonglomerat Evergrande für zahlungsunfähig erklärt hat, dürfte erst in den kommenden Tagen richtig im Markt ankommen. Das geschieht in dem Maße, wie die konkrete Folgenabschätzung sichtbar wird.

Was wir in der vorigen Woche gesehen haben, war eine klassische Rücksetzer-Rallye. Viele Anleger haben den „dip“ gekauft. Ziemlich exakt an den langfristigen Trendlinien (200 Tage) haben DAX und Dow wieder nach oben gedreht. Wer sich die Zahlen genauer ansieht, der erkennt, dass die gehandelten Volumina in der Abwärtsbewegung deutlich größer waren als in der jüngsten Aufwärtsbewegung. Das ist ein Zeichen für ein sich abschwächendes Aufwärts-Momentum.

Die Märkte bleiben im „Niemandsland“ zwischen Aufwärtstrend und alten Hochs. Die „Landesgrenzen“ im Dow verlaufen bei 34.400 und 36.500 Punkten. Im DAX liegen sie bei 14.800 und 16.300 Punkten. Markant: Von den alten Hochs im Dow entsteht gerade ein kurzfristiger Abwärtstrend, der bei 35.700 Punkten verläuft und an den die aktuellen Kurse gerade anstoßen.

Der Spielraum, die Aufwärtsperspektive zu verteidigen, wird darum auf kurze Sicht geringer. Gelingt den Märkten nicht zügig ein Ausbruch nach oben, wird sich die nächste Korrekturwelle anschließen.



Bei den Institutionellen setzt sich derweil die Überzeugung durch, dass die Fed die Zinsen nur sehr langsam erhöhen wird. Den etwas zügigerer Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm (FK vom 2.12.) wird sie aber umsetzen, schon allein, um Zweitrunden-Effekte bei der Inflation (zunehmender Lohndruck in den USA) auszubremsen. Auch in den USA bleibt die finanzielle Repression aufgrund eines realen Negativzinses erhalten. Das ist ein Argument für Aktien. Anleger sollte darum Rutschpartien wie die jüngste zu strategischen Käufen nutzen.

Auch ein Blick auf Gold und Bitcoin ist lohnend. Gold dürfte von der dauerhaften finanziellen Repression profitieren. Bitcoin eignet sich als alternative Anlage und kann recht einfach über ETN beigemischt werden. Das ist dann zwar kein Direktinvestment in die Kryptowährung (mehr dazu regelmäßig in den FUCHS-Devisen). Aber Anleger können so immerhin von der Kursentwicklung profitieren und ihr Portfolio somit diversifizieren.

FAZIT:

Die Richtungsentscheidung (Korrektur oder Jahresendrallye) ist noch nicht getroffen. Es bleibt darum dabei: Neue Käufe nur am unteren Ende der genannten Bandbreiten auf Trendbasis. Die Trends sind noch intakt. Aber erst ein Sprung über die alten Hochs eröffnet eine neue Aufwärtsperspektive. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.



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