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Rohstoffe – Kakao: Sippenhaft

Dezember 2021. Der Kakaopreis ist seit Mitte voriger Woche deutlich eingebrochen. Der Preis des Schokoladengrundstoffs rutschte von Kursen um 2.600 US-Dollar je Tonne binnen weniger Tage um beinahe zehn Prozent auf 2.350 US-Dollar je Tonne ab.

Wir interpretieren das als „Sippenhaft“. Denn seit dem Auftauchen der neuen Corona-Variante Omikron sacken sämtliche Rohstoffpreise kräftig ab. Die Angst vor neuen Lockdowns und einer weiteren Verzögerung der wirtschaftlichen Erholung sorgt an den Warenterminbörsen für schlechte Laune.



Die fundamentale Marktlage bei Kakao spricht weiter für steigende Preise. Denn insbesondere die Kakaoanlieferungen an die Häfen der Elfenbeinküste – dem weltgrößten Produzentenland der Schokobohne – passen so gar nicht ins Bild fallender Kakaopreise. Diese liegen nach den ersten zwei Monaten der seit dem 1. Oktober laufenden Saison 2021/22 gerade einmal bei 667.000 Tonnen. Das ist 9,9% niedriger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Hinzu kommt, dass die Internationale Kakaoorganisation ICCO ihre Schätzung für den globalen Angebotsüberschuss am Kakaomarkt 2020/21 jüngst nach unten revidiert hat. Dieser soll nun 212.000 Tonnen betragen. Vor drei Monaten hatte die ICCO den Angebotsüberschuss noch auf 230.000 Tonnen geschätzt. Die Organisation hatte zwar sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach oben revidiert. Allerdings erwartet sie eine größere Nachfragesteigerung als Angebotsausweitung.

FAZIT:

Der heftige Kurseinbruch bei Kakao in kurzer Zeit schafft eine Einstiegsgelegenheit. Zwar bleibt der Markt vorerst gut versorgt. Doch der Angebotsüberschuss schrumpft und die Anlieferungen an die Häfen zeigen deutliche Diskrepanzen. Empfehlung: Mittel- und langfristig orientierte Anleger positionieren sich mit einem Kakao-ETC. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.



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