Sie sind hier
Jungheinrich: Wertschöpfung per Digitalisierung
Oktober 2021. Bei Jungheinrich gab es Mitte September umfangreiche Insiderkäufe. Aufsichtsratsmitglied Wolff Lange orderte über seine LJH Holding GmbH in mehreren Transaktionen insgesamt knapp 70.000 Vorzugsaktien im Gegenwert von mehr als drei Millionen Euro. Anfang Oktober gesellte sich Andreas Wolf, ebenfalls Mitglied im Aufsichtsrat des Unternehmens, mit einem Kauf in Höhe von knapp 200.000 Euro dazu. Vor einer Woche meldete Aufsichtsratschef Hans-Georg Frey ebenfalls einen Insider-Kauf in Höhe von mehr als 40.000 Euro.
Die Firmeninsider nutzen offenbar die aktuelle Schwächephase der Jungheinrich-Aktie. Ein Blick auf den Kurschart deutet darauf hin, dass diese Käufe allein aus charttechnischer Sicht zu einem guten Zeitpunkt platziert sein dürften. Die Aktie markierte Ende August bei knapp 48 Euro ihr bisheriges Allzeithoch und der Aufwärtstrend ist auch nach dem aktuellen Rücksetzer um knapp 20% intakt.
Es dürfte aber auch fundamentale Gründe für die Insiderkäufe geben. Die Jungheinrich AG zählt zu den drei größten Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik weltweit. Darüber hinaus offeriert Jungheinrich Lösungen für die Lagerorganisation und Services wie logistische Beratung.
Nun hat Jungheinrich die Digitalisierung für sich entdeckt. Der Konzern will sich vom Maschinenbauer zu einem daten- und softwaregetriebenen Unternehmen wandeln. Damit dies gelingt, plant Jungheinrich auch Zukäufe. So will sich der Konzern einen besseren Zugang zu den weltgrößten Märkten China und USA verschaffen und sich für das Wachstum in der Automation rüsten.
Aktuell laufen die Geschäfte rund. Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um rund 17% auf gut eine Milliarde Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verdoppelte sich auf 97 Millionen Euro. Nach dem jüngsten Rücksetzer ist die Vorzugsaktie mit einem KGV von rund 17 nicht mehr übermäßig teuer.
Empfehlung: Rücksetzer zum Einstieg nutzen
Kursziel: 52,80 EUR, Stop-Loss: unter 34,30 EUR