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Rohstoffe – Zucker: Ernte leidet unter Kälte
August 2021. Nach einem monatelangen Zick-Zack-Kurs haben die Zuckernotierungen wieder ihren Aufwärtskurs gefunden. Seit Ende April schwankte der Preis des Rohstoffs richtungslos zwischen rund 16,60 und 18,00 US-Cents je Pfund. Ende Juli konnte sich der Zuckerpreis kurzzeitig nach oben absetzen und kletterte bis etwa 18,83 US-Cent je Pfund. Der aktuelle Rücksetzer auf die 18-Cent-Marke (Ausbruchsniveau) bietet nun wieder eine gute Einstiegsmöglichkeit für trendfolgende Anleger.
Gestützt wird der Aufwärtstrend von einem ausgedünnten Zuckerangebot. Denn der Frost in Brasilien (siehe FD vom 23.07.21) hat nicht nur Kaffee, sondern auch das noch auf dem Feld stehende Zuckerrohr getroffen. Zwar läuft die Verarbeitung hier bereits seit April, doch ein Teil der brasilianischen Zuckerrohrernte wird in diesem Jahr ausfallen.
Die Marktexperten des Handelshauses StoneX haben daher ihre Schätzung für die Zuckerproduktion in der Hauptanbauregion Center-South um gut eine Million auf 34,6 Millionen Tonnen reduziert. Dies sind rund 10% weniger als im – allerdings rekordhohen – Vorjahr. Laut der Zuckerindustrievereinigung Unica sind seit Saisonbeginn bis Mitte Juli bereits gut 7% weniger Zucker produziert worden, als im gleichen Vorjahreszeitraum. Einer der weltgrößten Zuckerhändler schätzt indes die Produktion sogar nur auf 28 Millionen Tonnen – rund zehn Millionen Tonnen niedriger als im Vorjahr und die kleinste Menge seit mindestens einem Jahrzehnt.
Aus technischer Sicht kommt einem nachhaltigen Anstieg des Zuckerpreises über die Marke von 18 US-Cent je Pfund eine große Bedeutung bei. Gelingt es dem Zuckerpreis nachhaltig, sich über dieses Level abzusetzen, liegen weitere markante Widerstände erst bei rund 19,20 US-Cent je Pfund.
FAZIT:
Der aktuelle Kursrücksetzer auf das Ausbruchsniveau um 18 US-Cent je Pfund bietet nun eine gute Einstiegsgelegenheit in den Aufwärtstrend bei Zucker.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Zucker-ETC können Anleger an steigenden Zuckerpreisen partizipieren. Quelle: Stefan Ziermann, Fuchs-Kapital.